Die Guten sterben früh. Die Bösen sterben spät. Und die Hässlichen sterben nie.



  • Er sah mich gleichgültig an. Erschöpft war er. Schon fast suizidal. Doch es beenden wollte er nie. Die Pflicht ist wichtiger - immer.

    Ich hatte von ihm gehört. Gerüchte. Gerede. Solche Sachen.

    Er arbeite schon lange hier. Viel zu lange. Trug nie Anzüge, eigentliche wäre es verpflichtend. Er meint sie würden seine Bewegungsfreiheit zu sehr einschränken.

    Sein Blick war nicht musternd. Er wusste bereits alles über mich.


    Vor dreißig Jahren habe ich hier angefangen - Meine Fresse, hätte ich damals schon alles gewusst, was ich heute weiß, wären viele gute Männer noch am Leben.

    Also saß der... sagen wir mal Agent, vor mir. Mir wurde erzählt es ginge um Unklarheiten in meinem Arbeitsverzeichnis. Kein gutes Zeichen, aber auch nichts allzu ungewöhnliches.

    Im besten Fall sind ein paar Akten verschwunden. Im schlimmsten Fall kommt noch heraus, dass ich in einer anderen Realität gelandet bin.

    Nun wurde ich in den Raum geführt von zwei Möchtegern "Men in Black". Ich musste gar nicht wissen, worum es spezifisch ging. Der Gesichtsausdruck hat mir bereits mehr als genug gesagt.

    Der Typ war ein Prediger des Todes. Selbst wenn ich keine einzige Narbe bei ihm ausfindig machen konnte, war es doch offensichtlich, dass er unzählige Foltern - der einen oder anderen Art - hinter sich hatte.

    Somit nahm ich den Stuhl, setzte mich hin und wartete bis er mit mir redet. Doch von ihm kam nichts. Kein Mucks.

    Tausend Gedanken rattern mir durch den Kopf: Was soll ich tun? Wars das jetzt?


    Nach soliden fünf Minuten der Stille durchbrach seine unheilvoll-raue Stimme die gläserne Spannung der Luft.

    "Denken Sie wir sind die Guten?"


    "Nein. Wir sind vieles. Aber nicht gut."


    "Das kam aber prompt. Ohne uns wäre die Menschheit verloren. Weshalb sollten wir also nicht die Guten sein?"


    Ich hielt kurz inne. Ich hätte ihm tausend und einen Grund nennen können weshalb. Doch war ich mir sicher, dass es nicht auf eine ethische Diskussion hinauslaufen sollte.


    "Wir wissen doch Beide die Antwort auf diese Frage. Weshalb also dieses Spiel? Wir sind beide Männer der Pflicht. Nicht der Ethik."


    Kurz wich die graue Miene einem lächeln, bevor er sich eine Zigarre anzündete und mir eine Karte entgegenschob.


    "Sie wissen sicherlich was für eine Karte dies ist? Natürlich wissen Sie es. Sind ja ein kluges Bürschchen.

    Übrigens, die Karte ist echt. Deaktiviert, aber echt. Ich will aber nicht unsere Zeit weiter verschwenden. Sagen wir einfach mal ich arbeitete für einen Mann? Dürfte hinhauen. Und dieser Mann ist... ein Teil der Foundation. Entschuldigen Sie das Gehader mit den Worten. Schwierig gewisse Phänomene in Worten zu beschreiben. Verstehen Sie sicherlich.

    Dieser Mann hat nun ein Interesse an der Stabilität der Foundation. Nun gibt es Subjekte wie eben Overseer. Sie dienen der Stabilität - meistens.

    Hin und wieder beschädigt einer - selten auch alle - die Stabilität. Entweder von alleine, oder wegen der Ethik. Gott die Ethikkommission. Egal. Nun kann es auch dazu kommen, dass es ein 50/50 Schnitt gibt. Overseer gegen Overseer. Sie verstehen. Da würde nun ein interner Konflikt einem Bürgerkrieg gleichkommen - Ungut. Nun haben wir die Aufgabe zu neutralisieren.

    Im Grunde wird einem Overseer einem von uns zugeteilt. Wir dienen dann als mehr oder weniger perfekten Konter. Der Overseer kann die Zukunft voraussehen und sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen? Der Neutralisation kann Geschwindigkeitsimpulse auf 0 setzen und sich unvorhersehbar Verhalten. Also Fähigkeiten, die für sich genommen einen guten, aber nicht überragenden Agenten für anormale Angelegenheiten machen werden, perfekt angepasst."


    "Und das wars? Einfach ein Overseer-Killer?"


    "Fast. Bestimmt haben Sie hier und dort davon gehört, dass die Omega-1 schon mal einen oder auch mehrere Overseer ausgeknipst hat - das ist natürlich Schwachsinn. Die Ethik kann dem vorhaben noch so viel Legitimität geben, unterm Strich gilt das Recht des Stärkeren - und es gibt eben wenige, die stärker wären als ein Overseer. Aber das darf niemand wissen. Wäre ja schön blöd, wenn jeder wüsste, dass Overseer unsterbliche Halbgötter wären, wobei unzählige Soldaten in der Foundation ihr Leben lassen müssen. Tag für Tag. Wenn es also kritisch wird kommt unser... Chef auf uns zu. Ein Verwalter. Gibt uns Vorgaben und Knips ist ein Overseer tot. Funktioniert nicht ganz so einfach, aber ja. Dann heißt es in den Akten es war die Chaos Insurgency oder die Omega-1 oder so ein Rotz.


    "Was tut ihr dann, wenn ihr mal nicht jemanden tötet?"


    "Tee trinken, Artefakte sammeln, die Sicherheit von Overseern garantieren? Wir sind da ein bisschen Freiberufler.

    Wie dem auch sei. Das Gespräch dauert schon lange genug. Ich sage es schnell: Sie haben gar keine Wahl, sie kommen jetzt mit mir.

    Willkommen bei den Ziffer-Agenten."


  • Sky

    Hat das Label RP-Story hinzugefügt.
  • Den Sinn der Ziffer habe ich schon damals nicht verstanden, hat sich dadurch nicht gebessert. Aber coole Story

    “You and I have all we need in this world. Ah! how sinister and covetous you look already!”

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  • Der Titel ich musste direkt an [REDACTED] denken. Einfach sofort.

    Mit freundlichen Grüßen

    Angela


    Kunst hat mit Geschmack nichts zutuen, denn sie ist die Vermittlung des Unaussprechlichen.

    Oft tut auch der Unrecht, der nichts tut. Wer das Unrecht nicht verbietet, wenn er kann, der befiehlt es.

    Recht tut der, der seine Meinung frei äußert und dem Unrecht die Stirn bietet.



    "Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen." - John F. Kennedy.


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