Bezug auf die drei Zitate: Grundsätzlich würde ich euch zustimmen, dass das Internet ein schlechter Ort für so eine Person ist. Aber von einer jungen Person kannst du nicht erwarten, dass diese versteht das sich die Dislikes nur gegen den Inhalt richten.
Pets spricht eine interessante Erkenntnis aus der Entwicklungspsychologie an.
Wenn man Kinder kritisiert, fühlt es sich für sie an, als würde die ganze Person angegriffen/hinterfragt werden und nicht nur die kritisierte Sache.
Bedauerlicherweise legt man dieses Gefühl nicht so schnell ab, aber je reifer man wird, desto besser kann man Kritik reflektiert einordnen (es gibt auch genügend Erwachsene, denen das nicht gelingt).
Hierbei spielt die Nachvollziehbarkeit von der Kritik eine entscheidende Rolle.
Kinder können das generell nicht so gut. Wenn sie dir stolz ein selbstgemaltes Bild zeigen, das "objektiv" schlecht ist, da es nur Gekritzel ist, kannst du deine Kritik an dem Bild noch so nachvollziehbar begründen, das Kind fühlt sich nicht nur beim Bild hinterfragt, sondern als ganze Person & fühlt sich furchtbar (deswegen sollte man das auch nicht machen). Während man älter wird, ändert sich das Verständnis über Nachvollziehbarkeit und Reflexion von Kritik. Aber nach wie vor gilt, wenn sich die Kritik nicht nachvollziehen lässt, fühlt man sich schlecht (und je nachdem wie reif man ist, fühlt man sich sogar als ganze Person angegriffen / hinterfragt).
Und meiner Meinung nach ist ein Dislike eine nicht selbsterklärende, nachvollziehbare Kritik. Anders als beim Like, den man zwar als nicht nachvollziehbare Zustimmung/Bestärkung verstehen kann, aber dementsprechend ohne das negative Potenzial.
Und wenn der Beitrag nun mal selten dämlich ist, werde ich lieber zu dem dislike greifen als auf eine Antwort, die dasselbe ausdrücken wird und den User mehr kränken wird. Einfach nicht zu viel hereininterpretieren und keiner kann sich gekränkt fühlen. Und wenn doch ist das Internet der falsche Ort für dich.
Ein Dislike läuft eben nicht auf dasselbe hinaus, wie ein Kommentar.
Hier kommt der Punkt der Nachvollziehbarkeit und Einordnung zum Tragen.
- Wenn der Kommentar genauso schlecht begründet ist, wie das Vergeben des Dislikes, weiß man, dass man sich diese Kritik nicht zu Herzen nehmen muss.
- Wenn der Kommentar gut begründet ist, dann weiß man (wenn man es denn versteht), dass es auch der Dislike ist und was man sich dementsprechend zu Herzen nehmen sollte.
- Wenn man nur einen Dislike bekommt, hat man nichts davon.
"Und wenn doch ist das Internet der falsche Ort für dich"
Leute mit solchen Einstellungen, machen das Internet erst zu einem Ort, den man meiden sollte.