4 Geschichten ohne Zusammenhang und ohne Sinn

  • Allein


    Warst du jemals alleine? Nicht nur für eine kurze Zeit während die anderen draußen sind, oder das Gefühl isoliert zu sein, aber alleine. Das besondere Alleinsein um 01:25 am Morgen, wenn die ganze Welt schläft. Niemanden zum Anrufen, kein richtiger Ort zum hingehen, selbst die Tiefen des Internets sind nicht in der Lage, selbst ein vorübergehendes Gespräch zu ermöglichen. Du realisierst plötzlich, wie isoliert du wirklich, wirklich bist.


    Das Haus ist laut und ruhig zugleich. Du wirst Dinge anschalten, nur um Licht zu haben, Geräusche zu hören, etwas um den leeren Raum zufüllen, etwas das funktioniert. Zumindest, für eine Weile. Dennoch hält das nagende Gefühl des Alleinseins ein. Du könntest dir sogar überlegen, jemanden den du kennst, der schläft, anzurufen, nur um die Stimme eines anderen zu hören.

    Nach einer Weile beginnst du … aufmerksamer zu werden.


    Es ist der erste über-die-Schulter Blick, welches es in den Vordergrund bringt. Du fühlst dich schlecht, für das was du tust…aber du kannst es nicht aufhalten. Vielleicht rechtfertigst du es damit, dass du etwas neben dir anschaust… aber es ist die juckende Stelle am Rücken, die es tut, du hältst einfach den seltsamen Drang, hinter dich zuschauen zu müssen.


    Halt es aus.


    Sie nehmen nur Beute, welche alleine ist. Aus irgendeinem Grund erschrecken dich ihre Augen.


    Vielleicht weil sie keine haben.





    [legend=' <strong>Dokumentation 095-SH-11836.</strong>','#000000']

    Dokument am ██.██.████ während eines Angriffs auf das bekannte █████████-████-Camp gesichert.


    Es wurden keine Türen erfolgreich identifiziert.


    Für eine vollständige Liste konfiszierter Artefakte siehe übergeordnetes Dokument, Angriffs-Klassifikation

    "Nest Breaker".

    gxSS8Pq.jpg[/legend]





    Verrostete Albträume

    Lauf.


    Das verrostete Metall erstreckt sich soweit das Auge reicht. Dem Läufer ist es egal, dass es nur ein paar Meter vor ihm ist. Soweit es ihn angeht, erstreckt sich der klaustrophobische Korridor endlos. Und das tut er auch.


    Doch nicht für ihn.


    Hör nicht auf.


    Eine Frau schlägt gegen eine Stahltür, makellos und glänzend in der Dunkelheit des Laderaums. Rost blättert vom Boden ab, als sie sich schwer keuchend gegen den Stahl wirft. Ihre Fingernägel splittern, als sie über die glatte Oberfläche der Tür scharrt und verzweifelt nach etwas sucht, das sie drehen kann.


    Sie hören niemals auf hinzusehen.


    Nicht so.


    Ein Mann geht langsam durch einen Raum, der mit dampfenden Riemen und Kolben gefüllt ist. Ein menschliches Auge rollt auf ihn zu, als sich ein Gesicht über einen Riemen erstreckt und zu einer Grimasse aus Schmerz und Qual gefriert. Ein menschlicher Ellbogen pumpt schnell in eine nahegelegene Maschine und treibt einen undefinierbaren Klumpen aus irgendwas hinein und hinaus. Ein paar leere Augenhöhlen starren in ihn hinein.


    Er wird niemals wegsehen.


    Mach, dass es aufhört.


    Ein Mann rennt in eine Sackgasse und bleibt stehen, um an die Wand zu starren. Er schreit und dreht sich um, ein Schrei aus Wut und Verwirrung und Schmerz, nur um zu sehen, dass die Tür hinter ihm zuschlägt. Er wird niemals gehen.


    Bis seine Taschenlampe ausgeht.


    Der Schmerz.


    Tief im verrosteten Rumpf schreit eine Frau. Sie schreit seit Sekunden, seit Jahren. Sie kennt den Unterschied nicht. Sie weiß nur, dass sie diesen Ort des Todes und Stahls und Fleisches nie hätte betreten dürfen.


    Sie wird ihren Fehler niemals korrigieren.


    Kein Entkommen.


    Ein Mann steht auf einem verrosteten Deck, hager und blass von den Tagen, die er nach einem Ausgang suchend in der Dunkelheit verbracht hat. Ein Scheinwerfer strahlt ihn an; ein Boot wurde geschickt und eine Besatzung kommt, um ihn zu retten. Überglücklich springt der Mann.


    Er landet nicht im Wasser.


    Bleib bei uns.


    Im Herzen des Schiffs schreien tausend Stimmen vor Qual. Alle sind verloren, viele seit Hunderten von Jahren. Manche seit Tagen. Alle schreien denselben herzzerreißenden Schrei, den nur die Sterbenden kennen.


    Und sie werden niemals aufhören.


    Das Team war verloren, nachdem es den Eintritt in die "zentrale Navigation" meldete.
    Das Rettungsteam war verloren, nachdem es die Untersuchung eines "Schreiens" in einem Frachtabschnitt meldete.






    Bumaro und Ion saßen an einem Tisch

    Robert Bumaro, Erbauer der Kirche des zerbrochenen Gottes, saß an einem Ende des Tisches.

    Sein toter metallischer Blick reflektierte ehrlich, wie tot er sich innerlich fühlte.

    Er war in der Tat auch tot, als er vor einigen tausend Jahren seinen organischen Körper in einen antiken griechischen Mülleimer geworfen hatte.


    Auf der anderen Seite hatte Groß Karzist Ion, der am anderen Ende saß, zu viele Augen für sein eigenes Wohl.

    Er musste einen Haufen von ihnen schließen, damit er kein Dutzend Tische sehen konnte und ein Dutzend seiner tödlichen Feinde verschwammen.

    Er musste auch einige der unmenschlicheren schließen, um keine furchtbar verzerrte Vision zu erhalten.

    Diese Augen waren dabei tatsächlich sehr dekorativ.

    "Warum", sagte Bumaro schließlich, seine Stirn ruhend in seinen Händen.


    "Weil ich als Gott herunterkommen werde und euch alle verzehren werde!

    Einschließlich deiner kleinen Metallkirche!"

    Ion brüllte, als seine Stimme aus den vielen Mündern hallte,

    bevor er kurz an seinem eigenen Speichel erstickte.


    Bumaro vergrub sein Gesicht weiter in seinen Händen.

    "Warum machst du es dann nicht schon jetzt? Offensichtlich hält dich jetzt nichts mehr auf,

    seit du diese minderwertigen Kopien von dir selbst seit ungefähr einer Woche hierher geschickt hast."


    "Ihr Mekhaniten habt uns in das große Messinggefängnis geschickt, denk daran!"

    Ion öffnete vor Wut alle Augen, bevor er sie wegen Kopfschmerzen schloss, die durch diesen plötzlichen Fluss visueller Eingaben hervorgerufen wurden.


    "Das war vor dreitausend Jahren, das letzte Mal, als ich Adytums Verbindungen zu Alagadda beobachtet habe, und Alagadda geht es gut, also bin ich wirklich überrascht, warum du dort nicht gerade rausgekommen bist."


    "Nun, ich habe vielleicht etwas an Gewicht zugenommen."

    Ion wandte seinen Blick ab. "Aber das ist egal! Wir haben uns auf meine Rückkehr vorbereitet! Opfer hier und dort!"


    "Ja, menschliche Obstbäume und Ackerland.

    Ihr habt offensichtlich den Lebensstil hart arbeitender Bauern angenommen, ich bin fast stolz auf dich", sagte Bumaro mit monotoner Stimme.

    "Was ist mit den alten Fleischtempeln passiert? Ich vermisse das jetzt wirklich."


    "Wie kann dein blöder Maschinenverstand das verstehen?

    All das ist natürlich Teil eines großen Plans!"

    Ion schrie, als seine Arme sich wütend bewegten und einige seiner Augen trafen. Autsch.


    "Ion, ich glaube nicht, dass es gut für deine geistige Gesundheit ist, neben Yaldabaoth zu bleiben", seufzte Bumaro und sein Inneres war schwächer.

    "Ich erinnere mich, dass ich viel intelligentere Gespräche mit dir hatte."

    "Was weißt du, das ist alles deine Schuld!"

    Ion schrie mit wachsender Lautstärke


    "Wie ist das jetzt meine Schuld", sagte Bumaro ohne Umschweife


    "Wenn ihr Mekhaniten nicht gewesen wärt, hätte ich meine Vision bereits erfüllt!

    "Die gute Sache, Menschen in Fleischklumpen zu verwandeln.

    Ich meine, es ist nicht wirklich meine Schuld, dass ihr einige Leute verärgert habt.

    Ich war damals noch nicht einmal für die Mekhaniten verantwortlich", sagte Bumaro.

    "Ich schlage nur die Scheiße aus dir heraus."

    Ion stieß einen frustrierenden Schrei aus und schlug mit mächtiger Wut zu.

    Einer seiner längeren Arme bildete sich schnell zu einer Klinge, die Bumaros Kopf traf.

    Dann brach der Knochen, wie es Knochen oft tun, wenn sie gegen Metall geschlagen werden.

    Ion fiel zurück und setzte sich auf den Boden.

    Tränen strömten aus seinen Augen.

    "Warum machst du das überhaupt", sagte Bumaro, mit seinen Händen seine unverletzte Schläfe reibend.

    "Ich meine, du hast das inzwischen ein Dutzend Mal versucht."


    "Ich werde dich zerreißen, bis du zerbrichst!"

    Ion schrie und heilte den gebrochenen Knochen schnell und erzeugte ein weiteres deformiertes Glied.

    "Alle mächtigen Krieger des Fleisches, die ich ausgesandt habe, sind gescheitert, aber ich werde dich mit meinen eigenen Händen runterziehen!"


    "Das sind wie riesige Fleischhaufen", seufzte Bumaro.

    "Vielleicht haben sie versagt, weil sie keine Gliedmaßen haben, um sich zu bewegen.

    Beim nächsten Mal überlegst du dir, wie die Dinge funktionieren, vielleicht."


    "Lügen! All deine metallischen Lügen!"

    Ion winkte mit seinen deformierten Glied.

    "Ich werde niemals auf dich hören!"


    "Nadox hat dich verlassen, um mit Derdekeas wegzulaufen, Ion."


    Damit weitete sich Ions Blick.

    Er stotterte über Rache, drehte sich um und rannte aus dem Hauptsaal der Broken Church.

    In der nächsten Sekunde sind ein paar laute Heulen und etwas, das dem Weinen ähnelt, zu hören.



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