Hier ist also die erste Story.
Charaktere können noch immer eingereicht werden.
Charaktere welche vor kommen:
O5-02; O5-05; O5-09; O5-10; O5-06
Prolog
Es ist so weit. Der Tag, den kein Mensch, kein Teufel, kein Gott kennen kann, denn nur der Gott kennt ihn.
Der Tag des jüngsten Gerichts, das Armageddon, Abaddon, die Nacht ohne Morgen, Gottes Gericht oder schlicht des letzten Gerichts ist gekommen.
Oder viel eher kommt er, sehr bald.
Doch die Erde, oder doch viel eher die Welt, erbebt alleine beim annähern dieses Tages. Die Realität zittert, die Raumzeit pocht.
Und so kam es, dass viele Menschen besonders wurden. Das heißt sind. Starke Körper, mächtige Geister, große Denker. Beim jüngsten Tag soll die Menschheit, das größte Werk des Herren, wahrlich aufzeigen, was sie können.
Aufseher, oh, Aufseher, so könnte man meinen, würde die gesamte Menschheit bei dem bevorstehenden Abaddon aufschreien, geradezu beten, damit die Aufseher sie retten.
Doch die Foundation tat ihre Arbeit gut. Damit der unmündige Mensch überhaupt erst wüsste, dass die Welt untergehe, wäre es schon fast vorbei, manch einer würde meinen, dies wäre eine Gnade, die Unwissenheit.
Doch andere würden es wohl viel eher als Grausamkeit sehen, so denkt wohl zumindest die schwarze Königin. Ja, diese schwarze Königin.
Auch wenn sie gerne ihre eigenen Wegen zu gehen pflegte, war sie doch stets im mehr oder weniger regen Austausch mit dem fünften Aufseher, dem schwarzen Vogel. Diametral unterschiedlich, jedoch in ihrer Elementarsten Natur eins. Doch weiter ins Detail zu gehen, wäre wohl sowohl unangebracht, als auch nicht zielführend.
Die Aufseher wussten, dass dieser Tag kommen würde. Sie wussten es immer. Man könnte nicht ein mal sagen, dass sie gehofft hätten, dass dieser Tag niemals kommen würde - zumindest von den meisten könnte man dies nicht sagen - denn manch einer war seine Pflicht leid, doch sie bräuchten einen verdammt guten Grund um diese Pflicht aufgeben zu können.
Die von Gott herbeigeführte Apokalypse wäre jedoch wohl solch ein Grund, welcher rechtfertigen würde, dass viele es aufgeben würden.
Wo würde die Nacht ohne Morgen wohl beginnen? Der informierte Leser wird es sich wohl bereits denken können; die Nacht ohne Morgen beginnt an dem Ort, an welchem der erste Morgen war.
Und so war es dann auch. Der vierzehnte Aufseher, der einzige der wohl den Namen wahrhaft verdiente, jedoch auch der, der kein richtiger Aufseher war, schlug Alarm.
Wenig eloquent berichtete er schlicht "die Apokalypse ist da".
Keine weiteren Nachrichten folgten dieser stumpfen.
Was sollte nun das hohe Gremium der mächtigsten Organisation der Welt tun? In Panik verfallen? Aufgeben? Es schnell hinter sich bringen und die atomare Zerstörung einleiten? Wohl kaum.
Über die Hälfte wünschte dem Rest schlicht und ergreifend einen schönen Tag und verschwand, aus verschiedensten Gründen, für viele war jedoch der oben bereits skizzierte unter anderem ein Hauptgrund.
Der bescheidene Rest bereitete die Organisation nun auf das Schlimmste vor.
Desinformationskampanien sprangen aus dem Boden. Hochrangiges Personal wurde in Kenntnisse gesetzt, alle Kräfte wurden mobilisiert.
Doch noch immer keine Rückmeldung der 14.
Damit war ihnen klar, in welcher Situation sie sich befanden. Und somit begaben sie sich allesamt zum Ort des ersten Morgens.
Die offensichtliche Bewertung dieser Situation wäre wohl, dass es simpel gesagt dumm von ihnen ist allesamt, ohne Ersatz zu gehen.
Jedoch wussten sie, was kein anderer Mensch wissen konnte. Würden sie gegen die Apokalypse aktiv ankämpfen, was sie auch könnten, würde es die Dinge nur verschlimmern. Dies ist der letzte Kampf der Menschheit. Nicht der Foundation. Und schon gar nicht der letzte Kampf der Aufseher.
Und so begaben sie sich zu besagtem Ort. Auf zur letzten Schinderei der Aufseher. Sie konnten nur erhoffen, dass die Foundation unter ihrer gewissenhaften Führung heranwachsen konnte. Zu einem Obdach für die Menschen.
Auf dieser Reise war diese Stille... Schärfer als jede Klinge. Spitzer als jeder Speer. Erdrückender als die tiefen des Meeres. Und angespannter als die Sehne des Achilles.
Bis die 5 die Stille wie mit einem Vorschlaghammer zerbrach:
"Möchte denn jemand einen Tee? Vielleicht noch ein paar köstliche Kekse dazu?"
"Hmm" entgegnete die 10 mit angespannten, atemlosen Stimme: "Ich glaube die Kalorien werden jetzt wohl nicht mehr Schaden, nicht?"
Währenddessen beobachtete die 9 es schlicht. Seine blutunterlaufenen Augen konnten jedoch nicht als gestresst gedeutet werden, viel mehr als erleichtert.
Als würde er sagen wollen, dass er froh sei, dieses Gewicht von sich lassen zu können. Doch eine tiefe Melancholie, welche in ihm summte, konnte sich erkennen lassen. Schwach glühend, eine bereits tote Flamme, welche alleine durch Willen sich weigert zu sterben.
Die 6 beobachtete das dramatische Spektakel mit großem Vergnügen. Wie ein Beobachter - er ist kein Teil der Handlung.
Sein lächeln mit Zähnen, welche menschlich sind, ohne Frage, jedoch ist etwas... falsch. Ein verdorbenes Mundwerk.
Aus diesem Mund können nur Lügen kommen. Wobei der Begriff Unwahrheit passender wäre - Seine Aussagen haben stets einen wahren Kern. Jedoch nie eine aufrichtige Intention.
So unterhielten sich die 5 und die 10 über Gott und die Welt; Buchstäblich.
Die 5 beschrieb seine extravaganten Reisen, welche sich über die Welt und weit darüber hinaus erstreckten.
Fantastische Berge, welche sich mit tausenden Beinen aus dem Ursumpf hinaus krochen.
Millionen winzige Augen, welche einen Schwarm ergaben.
Kristalle, welche die Vergangenheit aus falschen Welten zeigen.
Doktoren ohne Körper, jedoch mit umso mehr Können.
Und er habe nie etwas oder jemanden gesehen, den er ohne lügen zu müssen, als den Herren bezeichnen könne.
Die 10 lauschte diesen Geschichten interessiert. Er konnte leider nur wenig beitragen, außer einige Nachfragen zu stellen.
Seine Existenz hatte nicht so viel erlebt. Er könnte der 5 wohl kaum etwas erzählen, was diese nicht bereits wüsste.
Schließlich sprach die 2 mit besorgter, jedoch klarer Stimme:
Die Herren, wir sind bald dort. Stellen Sie doch bitte die Gespräche ein. Ich denke es gibt noch einiges, wofür Sie die Stille nutzen können.
Und so nutzten sie auch die Stille.
Die 2 dachte über die eigenen Ursprünge nach und über das Ziel - Wohin geht es?
Doch dies war eine Frage, welche keine Antwort kannte.
So konnte die 2 nur noch über sich selbst, oder viel mehr über die "Selbst" nachdenken.
Sophia Light - wer ist sie überhaupt. Wer bin ich.
Dieser Sinn der Identitätslosigkeit verfolgte die 2 schon immer. Wenn es so viele gibt, was machen dann Unterschiede und noch viel mehr Gemeinsamkeiten aus?
Dieser Gefühlzustand der Machtlosigkeit in der Position der absoluten Macht werde wohl nicht ein mal das jüngste Gericht beantworten können.
Und doch hatte die 9 nach all dieser Zeit, zum ersten mal seit vermutlich... Immer, ein Lächeln auf den Lippen.
Ein Mann, welcher besser wusste als jeder andere; Realität ist relativ. Nichts hat Bedeutung. Alles vergeht.
Viele Menschen versuchten auf diesen Fakt zu reagieren. Religion, Philosophie, oder Suizid.
Doch die 9 entschied sich anders. Sie würde diese Fakten vollkommen aufnehmen und eine wahrhaft Absolute finden.
Und dies tat er nun. Denn wenn wohl etwas absolut sei, dann ist es das Ende.
Damit hatte er Befriedigung gefunden. Alles führt zu diesem Punkt - Das Ende.
Nun kamen sie an. Vor dem Tor, welches ihre Ahnen schwerlich verlassen mussten.
Der ewige Wächter versperrte ihnen jedoch nicht den Weg. Er lud sie ein. Diese Menschen, welche nicht menschlich sind werden und dürfen kein Element der Nacht ohne Morgen sein.
Ob es eine Geste der Grausamkeit, Gnade oder Gleichgültigkeit war, ist dabei unmöglich zu bestimmen.
Die Frage welche sich nun stellt ist diese: Was werden sie sein; Spielfiguren oder Beobachter?
Die folgenden Kapitel werden wohl kürzer sein.
Zwischen den Kapiteln werden Kommentare gestattet sein, jedoch werden diese beim erscheinen des nächsten Kapitels gelöscht.
Die O5's wurden Vorerst aus der Story entfernt (werden jedoch später vereinzelt zurück kommen), da es sonst, wenn man in der Story logisch sein will, zu oft zu Deus Ex Machina Momenten kommen würde, was ich damit vermeide.