Die Gier

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    Schwarzer Sand. Überall. Eine Wüste, so weit das Auge reicht. Kein Ende, kein Anfang. Dünne um Dünne liegt der Sand dort und tut was er tut. Es herrscht Stille, absolute Stille. Kein Wind, nicht einmal ein Hauch. Kein Tier, nicht einmal eine Spinne oder Vogel welcher über die Wüste hinwegfliegt. Keine pflanzen, kein Grashalm, kein Busch. Nicht mal ein vertrocknetes Blatt. Es ist absolut nichts dort. Nur der Sand. Wärme? Kälte? Nein nicht einmal Temperaturen sind zu spüren es ist weder eine eisige Kälte noch eine brennende Hitze vorhanden. Es ist fast so als wäre diese Wüste falsch. Als dürfte sie nicht existieren. Aber sie existiert.


    Und da passiert es, ein Vogel, woher auch immer, fliegt über die Wüste und versucht ihr zu entkommen. Aber er wird nach Stunden des fliegen müde. Und die Wüste will einfach nicht enden. Er muss es tun. Er fliegt nach unten und setzt sich auf dem Schwarzer Sand, der nicht strahlt. Keine Reflexion, Garnichts. Als wäre jedes einzelne Korn ein schwarzes Loch, dass nichts herauslässt. Und da passiert es, der Vogel versingt im Sand. Er wird hineingezogen, langsam und ohne Ausweg. Er versucht sich zu wehren, gibt die Hoffnung aber schon bald auf. Mit gesägtem Kopf drückt er eine kleine Träne heraus, welche über seinen Schnabel in den Sand tropft, bevor er für immer verschwindet. Und das ist es was der Sand tut. Verschlingen. Pflanzen, Tiere, Gefühle und Ton. Alles wird verschlungen und nie wieder herausgelassen. Und wenn man genau hinsieht verschlingt der Sand sich selbst. Die Sandkörner verschwinden unter den anderen und diese welche nach oben kommen, werden ebenfalls wieder nach unten gesogen. So versucht er sich Selbst zu verschlingen. In einen unendlichen Zyklus der Gier.


    Nach Jahrhunderten dieses Zyklus bricht eine Hand aus dem Sand heraus. Der Sand bedeckt sie und versucht sie wieder nach unten zu drücken, doch sie macht weiter und ein Arm folgt. Danach ein Kopf, Ein Körper und die Beine. Der Sand bedeckt den Ganzen Körper und nutzt seine ganze kraft dieses Wesens wieder nach unten zu drücken, doch es stämmt sich dagegen und steht zum Schluss mit beiden Füssen auf dem Sand. Und da passiertes. Er gibt auf. Die Sandkörner fallen vom Körper und gesellen sich zu ihren Artgenossen.


    Dort steht es nun ruhig und gelassen. Nicht triumphierend, stolz oder überheblich. Nein. Für es ist es selbstverständlich, dem Sand stand zu halten.

    In einem Massgeschneiderten Anzug aus reinsten und edelsten Stoffen. Schuhe aus dem Feinsten Leder. Steht es und betrachtet sein neues Zuhause. Doch es hat kein Gesicht. Keine Haare. Ein Kopf der zu jedem passen könnte. Es ist ein Niemand. Oder doch eher ein Jeder? Vielleicht sogar beides. Dort betrachtet es die Oberfläche und sieht in den Himmel. Dort sieht er 20 Gestalten, eine Einzigartiger als die andere. Alles sind sie Mister oder Misses. Und sie blicken zurück, lächeln. Die Gestalt ohne Identität blickt sie weiter an und merkt das sie zu ihm gehören. Und doch ist es allein. Und das muss es auch bleiben denn alles was an diesen Ort kommt wird verschlungen. Nur es nicht. Der König der Sammler, Der Dämon der Erlösung oder auch der Engel der Gier. Es ist es, was die Gier bezwingt und unter seine Kontrolle bringt. Und so setzt es auf alle Ewigkeit seinen einsamen Kampf fort

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